Referierende Tagung Investieren Italien

Direktinvestitionen in Italien: Vorteile, Vorgehensweisen und rechtliche Vorgaben – Fachtagung an der LMU in München

Vor allem der Norden Italiens mit den Regionen Südtirol, Lombardei, Venetien, aber auch Friaul und Piemont ist aufgrund der vorhandenen Wirtschaftsstruktur ein interessanter Investitionsstandort – nicht nur für inländische Unternehmen. Einerseits wegen der angesprochenen vorhandenen Wirtschaftsstruktur, andererseits, weil es neue Fördermöglichkeiten gibt, die auch ausländischen Investoren zugutekommen können.

Allerdings sehen sich viele potenzielle ausländische Investoren mit rechtlichen und steuerlichen Fragen konfrontiert, die zunächst als „Hürde“ für eine Investition in Italien erscheinen. Aus diesem Grund fand am 15.07.2022 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München die erste Fachtagung zum Thema „Direktinvestitionen“ in Italien statt – mit initiiert von Rechtsanwalt Dr. Christoph Perathoner.

Fachtagung Direktinvestitionen in Italien

Konzipiert von Prof. Dr. Peter Kindler (LMU), Prof. Dr. Simon Laimer (Johannes-Keppler-Universität, Linz) und RA Dr. Christoph Perathoner, wurde die Fachtagung von der Forschungsstelle für italienisches Recht der LMU in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen Handelskammer (AHK), der italienischen Handelskammer München-Stuttgart (Italcam) und der Italian Trade Agency (ITA) veranstaltet.

Die Referentinnen und Referenten widmeten sich im Rahmen der eintägigen Veranstaltung dabei den unterschiedlichen rechtlichen, steuerlichen und sonstigen Herausforderungen, mit denen sich vor allem ausländische Investoren konfrontiert sehen. Konkret ging es um aktuelle Entwicklungen, neue Anreize und rechtliche Rahmenbedingungen, die Investoren aus dem Ausland den Schritt / Direktinvestitionen nach Italien erleichtern sollen.

PNRR im Fokus

Im Fokus stand dabei unter anderem der 2021 durch die Italienische Republik aufgelegte National Recovery und Resilience Plan (PNRR). Mattia Silvestrin (ITA) stellte den PNRR vor – ein Programm der italienischen Regierung zur Wirtschaftsförderung. Es sieht öffentliche Finanzierungen in den Bereichen

  • Digitalisierung
  • ökologischer Wandel und
  • Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen des Landes

vor. Dabei beschränkt sich das Förderprogramm nicht auf Förderungen für italienische Investoren – auch Investoren aus dem Ausland können davon profitieren.

Auch: Gesellschaftsrecht und Steuerrecht in Italien

Allerdings beschränkten sich die Referenten nicht darauf, die Fördermöglichkeiten des PNRR vorzustellen und zu erläutern. Auch die gesellschaftsrechtlichen sowie steuerrechtlichen Rahmenbedingungen einer Investition in Italien wurden von den Experten für Wirtschaftsrecht in Italien beleuchtet.

So referierte Prof. Dr. Kindler (LMU) z.B. zur italienischen S.R.L. – einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach italienischem Recht, die sich als bestens geeignete Rechtsform für die Gründung von Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen in Italien darstellt. RA Dr. Christoph Perathoner referierte – ergänzend dazu – zum Thema „Governance“ bei der italienischen S.R.L. Den formellen Anforderungen der Gründung einer Gesellschaft in Italien widmeten sich die Notare Martin Schwab (München) und Walter Crepaz (Bozen). Mit steuerlichen Themen rund um Investitionen und Gründung von Gesellschaften in Italien befasste sich abschließend Rechtsanwältin Isabella Zimmerl, die die deutsch-italienische Zusammenarbeit in Steuersachen beleuchtete und interessante Einblicke in dieses Thema gab.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Round Table Gespräch zu allen Tagungsthemen – mit David Kink (CEO Audax Italien), Christopher Niemann (Leiter Rechtsabteilung ENI, Deutschland), der Geschäftsführerin der AHK Lara Scholz und RA Dr. Christoph Perathoner.

Hochkarätige Veranstaltung für hochaktuelles Thema

Wir freuen uns, dass diese hochkarätige Fachtagung zum sehr aktuellen Thema „Direktinvestitionen in Italien“ in dieser Form stattfinden konnte und dabei Expertinnen und Experten aus drei Ländern – Deutschland, Österreich und Italien – als Referierende beteiligt waren.

Die Fachtagung zeigte sich als Veranstaltung, die sich einem sehr spezifischen, aber hoch aktuellen Thema gewidmet hat und alle relevanten Aspekte des Themas “Investition in Italien” abdeckte – theoretisch fundiert und mit umfassendem Anwendungswissen.